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IPA-Gründer Arthur Troop

 Die Geschichte der IPA

 

Die IPA – die größte Polizeiorganisation der Welt – wurde am 1. Januar 1950 gegründet. Seit dieser Zeit hat ihr Motto „Servo per Amikeco“ (Esperanto für „Dienen durch Freundschaft“) mehr Menschen erreicht, als man für möglich gehalten hätte. 

Mit der Gründung des Verbands wollte Arthur Troop, ein Polizeibeamter aus Lincolnshire (England), eine Basis für Freundschaft und internationale Zusammenarbeit unter Polizeibeamten schaffen. Stets von der positiven Kraft der Freundschaft überzeugt. Zu diesem Zeitpunkt wurde er jedoch als Exzentriker angesehen und stieß auf großen Widerstand vonseiten seines Polizeichefs und des Innenministeriums.

 

Arthur Troop wurde am 15. Dezember 1914 in Lincoln (England) geboren, wo er seine Kindheit verbrachte und die Schule besuchte. Er arbeite zunächst als Mechaniker, interessierte sich aber schon bald für andere Dinge. So nahm er das Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften am Ruskin College in Oxford auf. Gleichzeitig widmete er sich einem dreijährigen Studium der russischen Geschichte. 1934 erhielt er ein Stipendium zum Besuch von Moskau und Leningrad. Danach studierte er zwei Jahre lang Landwirtschaft am Avoncroft Agricultural College im Vale of Evesham, Worcestershire.

Am 19. Juni 1936 trat Arthur Troop in den Polizeidienst von Lincolnshire ein, wo er in verschiedenen Abteilungen tätig war; sein Spezialgebiet war jedoch das Verkehrswesen. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich Arthur Troop an die gewaltige Aufgabe, eine weltweite Freundschaftsorganisation für Polizeibeamte zu gründen. Arthur Troop ist immer der Auffassung gewesen, dass Menschen miteinander reden sollten, anstatt sich zu bekämpfen, und war

In den Jahren 1948–49 knüpfte er Kontakte zu Polizeifreunden im In- und Ausland. 1949 wurde in der British Police Review ein Artikel unter dem Pseudonym „Aytee“ veröffentlicht. Die erstaunliche Resonanz bestärkte Arthur Troop darin, weiterzumachen. Die IPA wurde am 1. Januar 1950 unter dem Motto „Servo per Amikeco“ (Esperanto für „Dienen durch Freundschaft“) gegründet, Arthur Troop wurde der erste Generalsekretär der britischen Sektion. Seine Idee von einem Verband, der die Entstehung sozialer, kultureller und beruflicher Verbindungen unter seinen Mitgliedern in einem Rahmen fördert, der frei von Diskriminierungen aufgrund von Rang, Geschlecht, Rasse, Hautfarbe, Sprache oder Religion ist, wurde Realität.

Unterstützt von frühen Pionieren förderte er unermüdlich die Gründung weiterer nationaler Sektionen. Nach den bescheidenen Anfängen breitete sich die Botschaft der IPA schnell aus, und bald schon wurden überall auf der Welt neue Sektionen gegründet. Kurz darauf gab es in den meisten Ländern Westeuropas, Afrikas, Nord- und Südamerikas sowie Asiens und Australasiens eine Sektion. 1955 wurde Arthur Troop auf dem ersten Treffen des internationalen Exekutivrats in Paris zum ersten internationalen Generalsekretär gewählt. Diesen Posten hatte er bis zu seinem persönlich motivierten Rücktritt im Jahr 1966 inne.

Nach Arthur Troops’ erfolgreicher Gründung der Organisation, die sich zum weltweit größten Polizeiverband entwickeln sollte, änderte sich die Auffassung der Behörden gegenüber der International Police Association. 1965 wurde Arthur Troop in die Geburtstagsehrenliste der britischen Königin aufgenommen, die ihm für seine Verdienste um die Gründung der IPA die British Empire Medal verlieh. Später folgten viele hohe Auszeichnungen aus aller Welt. Hierzu zählen eine Ehrendoktorwürde in Kanada und das Ehrenkreuz des Präsidenten der Republik Österreich. Außerdem wurde ihm anlässlich der Enthüllung der Arthur-Troop-Statue in der großen Tiefebene Ungarns 1998 vom ungarischen Staat das „Goldene Schwert Ungarns“ überreicht.

Als Arthur Troop 1966 in den Ruhestand trat, war sein Wunsch, anderen zu helfen, ungebrochen. Er nahm eine neue Tätigkeit als Blindenbesucher für das Sozialamt von Lincolnshire auf und erlangte erneut landesweite Anerkennung für seine Wohltätigkeitsbemühungen um die Bereitstellung von Blindenhunden. Selbst während seiner späteren Krankheit betrieb Arthur Troop den Stamford Blind Club gemeinsam mit seiner Frau Marjorie weiter.

Die politischen Veränderungen in Osteuropa wirkten als Katalysator für das verstärkte Wachstum und die weitere Entwicklung der IPA. Da Arthur Troop von Amts wegen dem Internationalen Vorstand (PEB) angehörte, nahm er regelmäßig an den internationalen Treffen teil, wo sein Rat geschätzt und respektiert wurde. Anlässlich des XI. Weltkongresses 1985 wurde er als erster mit der Goldmedaille der IPA ausgezeichnet. 1995 wurde Arthur Troop auf der 26. IEC-Konferenz in Wien der IPA-Weltpolizeipreis verliehen.

Trotz seiner schweren gesundheitlichen Probleme bereitete sich Arthur Troop auf den Weltkongress der IPA vor, der im Mai 2000 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums in Bournemouth stattfand. Auf der Eröffnungszeremonie würdigte Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Anne „den Mann aus Lincolnshire für seinen unermüdlichen Einsatz bei der schwierigen Aufgabe des Aufbaus der International Police Association unter dem Motto ‚Dienen durch Freundschaft‘“.Ihre Königliche Hoheit führte weiter aus: „Arthur Troop hat mehr Ablehnung, Isolation und Desinteresse von höherer Stelle erfahren, als wir uns je vorstellen können.“

Am 22. Juni 2000 feierten Arthur und Marjorie Troop ihren 60. Hochzeitstag. Nach langer Krankheit verstarb Arthur Troop am Nachmittag des 30. November 2000. Er war ein einfacher britischer Polizist, der seinen großen Traum verwirklichte und die größte Polizeiorganisation der Welt gründete.

Die IPA zählt mittlerweile knapp 400.000 Mitglieder und verfügt über nationale Sektionen in mehr als 61 Ländern auf der ganzen Welt.  Wir waren Zeuge des kontinuierlichen Wachstums einer Vereinigung, die es geschafft hat, sich zur größten Polizeiorganisation der Welt zu entwickeln, sowohl im Hinblick auf ihre Mitgliederstärke als auch auf ihren Einfluss.

Arthur Troops Grundideen haben auch heute nichts von ihrer Gültigkeit verloren.